Der Skulpturenweg Karsee zeigt, dass Kunst und Natur keine Gegensätze sind, sondern sich ergänzen und in ihrer Wirkung sogar gegenseitig verstärken: Die Kunstwerke wirken in der reizenden Westallgäuer Landschaft besonders lebendig. Gleichzeitig heben sie die Vielfalt und Schönheit der Natur noch hervor. Mir hat der nur 1,5 Kilometer lange Spaziergang um den kleinen Karsee und das gleichnamige Dorf jedenfalls so gut gefallen, dass ich ihn euch hier genauer vorstelle.
Karsee gehört übrigens zu Wangen. Das Dorf wurde erst 1952 als eigenständige Gemeinde anerkannt. Zur 50-Jahr-Feier dieses Anlasses wurden im Rahmen eines Bildhauer-Symposiums die ersten Skulpturen aufgestellt. Seitdem kamen immer wieder weitere Kunstwerke dazu bzw. werden welche ausgetauscht. Darum kümmert sich der Verein Kunst und Kultur rund um Karsee (KuK).
Wenn ihr auf diesen Link klickt, seht ihr bei Komoot den genauen Verlauf der Spazierrunde:
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Mehr InformationenDas erwartet euch auf dem Skulpturenweg Karsee
Startpunkt ist am Parkplatz an der früheren Schule in Karsee in der Seestraße. Dort erwartet euch gleich eine besonders hübsche Bronzeplastik:
Ein paar Meter neben der jungen Dame steht ein Infokasten mit Flyern zum Skulpturenweg Karsee. Gegenüber findet ihr einen Wegeplan (wobei der Weg bestens ausgeschildert und leicht zu finden ist).
Man geht also am alten Schulhaus und an den Sportanlagen vorbei Richtung See. Auf diesem ersten Stück ist die Kunstwerkdichte besonders hoch. Diese Altmetallbrille fand ich witzig:
Die blauen Turnerinnen tummeln sich passenderweise am Sportplatz:
Der Weg schlängelt sich Richtung Wald und See. Auf diesem Stück sitzt der skurrile Engel mit Gasmaske von Peter Lenk, den ihr oben im Titelfoto schon bewundern konntet.
Nach dieser leicht verstörenden Begegnung spaziert man in den Wald hinein zu weiteren Kunstwerken und dann zum See.
Der Karsee ist klein und flach und verdankt seine Entstehung der letzten Eiszeit. An seinem Ufer lag einst eine Kiesgrube. Heute ist dort ein nettes kleines Strandbad samt weiteren Kunstwerken.
Sehr gut gefallen hat mir dieses Land-Art-Werk auf der Liegewiese des Strandbads:
Über ein Stück Wiese geht es dann ins Dorf, wo euch die oben gezeigten Fischgräten in Überlebensgröße erwarten.
Über den Spazierweg, den ihr rechts im Bild seht, geht es dann aufwärts, Richtung Kirche. Die Werke auf diesem Wegstück haben Bezug zu Religion und Spiritualität. Zum Beispiel dieses Kettensägenmeisterstück:
Oder der Mond auf der Hügelkuppe, der eher an vorchristliche Religionen denken lässt.
Schließlich passiert man die kleine Pfarrkirche St. Kilian und Ursula und folgt der Seestraße zurück zum Ausgangspunkt.
Mein Fazit zum Skulpturenweg bei Wangen
Die Runde ist kurz und weniger üppig bestückt als der bekanntere Skulpturenweg in Maierhöfen. (Diesen habe ich übrigens in meinem Buch Allgäu. Wandern für die Seele ausführlich vorgestellt.) Trotzdem lohnt sich der Abstecher ins liebliche Karbachtal, der sich gut mit einem Besuch in Kisslegg oder Wangen verbinden lässt.
Falls ihr den Engel mit Gasmaske auch so faszinierend findet, empfehle ich euch den Post zu Peter-Lenk-Skulpturen am Bodensee auf dem (deutschen) Blog Passenger on Earth.
Welche der gezeigten Werke gefallen euch am besten? Ich freue mich auf eure Kommentare.
Hallo,
als Vorsitzende und Skulpturenwegführerin vom Verein Kuk e.V. möchte ich mich für
den netten Beitrag über unseren Skulpturenweg bedanken.
Auch die tollen Fotos gefallen mir sehr.
Um das Geheimnis des Engelchens zu lösen, folgender Kommentar.
Ein Zwillingsbruder unseres Engelchens von Peter Lenk sitzt in Konstanz auf einem Brunnen,
links und rechts von diesem fließt ununterbrochen der Autowahn vorbei. Deshalb hatte Lenk
diesen Brunnen gestaltet, wo sogar Engel eine Gasmaske benötigen. Wir haben diesen Engel
in Mietkauf erworben und hoffen, dass er eines Tages die Gasmaske in der guten Luft um Karsee herum absetzen kann. Ha -Wir wollen einfach auf diese schöne Fleckchen Erde aufmerksam machen. Übrigens ist Karsee die Ortschaft von Wangen jetzt ein staatlich anerkannter Erholsungsort durch den ‘Skulpturenweg geworden.
Hallo Frau Löchner, herzlichen Dank für die Aufklärung zum Engelchen und für das nette Feedback! Ich finde den Skulpturenweg sehr gelungen und hoffe, dass er viele Besucher findet.
Echt befremdlich dieser Engel. Das muss man wohl erst einmal auf sich wirken lassen …
Die Brille finde ich richtig gut – die möchte ich mal live sehen. Wenn ich einmal wieder unterwegs Richtung Bodensee bin, werde ich eine ausgiebige Pause in Wangen einlegen und diesen interessanten Spaziergang “nachlaufen”. Super Tipp – danke 😀.
Liebe Grüße aus Rhein-neckar
Claudia
Ja, der Engel wirkt in dieser idyllischen Umgebung besonders eigenartig. Die Luft ist dort jedenfalls so gut, dass ich mir die Gasmaske nicht recht erklären konnte …