Oberstdorf hat nicht nur eine Skisprungschanze, sondern auch eine Skiflugschanze zu bieten, die den Namen Heini-Klopfer-Schanze trägt. Heini hieß eigentlich Heinrich Klopfer (1918 bis 1968) und war sowohl Skiflieger als auch Architekt. Nach dem Ende seiner sportlichen Karriere widmete er sich ganz dem Schanzenbau. Die Schanze, die heute seinen Namen trägt, wurde ebenfalls nach seinem Entwurf gebaut. Er war bei der Eröffnung im Jahr 1950 auch derjenige, der den ersten Sprung dort machte.
Seitdem haben auf der Skiflugschanze Oberstdorf viele Wettkämpfe stattgefunden, darunter die Skiflug-Weltmeisterschaften.
Ein Besuch der Skiflugschanze Oberstdorf im Sommer
Ihr habt ja im Titelbild schon gesehen, wie groß die Anlage ist und wie perfekt sie sich an den Hang schmiegt. Wir sind mit dem Schrägaufzug bis in die „1. Etage“ gefahren (so nennen die das wirklich!).
Von hier sieht der Schanzenturm wie ein großer roter Drache aus – ein Eindruck, der sich noch verstärkt, wenn man das Gebäude verlässt.
Am Fuße des Schanzenturms befindet sich ein kleines Café, in dem ihr euch stärken könnt. Übrigens ist es von hier aus nur ein Fußweg von etwa 15 Minuten bis zum Strandbad am Freibergsee. Im Sommer könnt ihr den Besuch der Skiflugschanze Oberstdorf also mit einem Badestopp verbinden.
Hinauf auf den Schanzenturm der Heini-Klopfer-Schanze
Der Schanzenturm wurde im Zuge der Umbaumaßnahmen 2017 verändert. Der neue Schanzentisch (das ist der Absprungbereich) wurde zurückgesetzt und etwas erhöht sowie als Stahlkonstruktion auf den „Drachenkopf“ gesetzt. Zum Schanzenkopf hinauf geht es mit einem eigenen Turmaufzug, in dem es ziemlich eng und düster ist.
Dafür hat man von oben einen grandiosen Panoramablick. Etwa auf den Freibergsee …
nach unten auf die Heini-Klopfer-Schanze …
und nach Süden in die Allgäuer Hochalpen:
Und wieder hinunter von der Skiflugschanze …
Nachdem wir uns sattgesehen hatten, ging es im Turmaufzug wieder zurück in die 1. Etage und dann im Schrägaufzug wieder hinunter an den Fuß des Hangs.
Hier kommt gerade der Schrägaufzug nach oben gefahren.
Bei der Abfahrt denken alle Passagiere das Gleiche: „Nie im Leben würde ich über diese Hangkante springen!“
Aber ich kann mir durchaus vorstellen, mal im Winter als Zuschauerin zu einem Skiflugwettbewerb zu kommen …
Für Erwachsene ohne Gästekarte kostet die Besichtigung der Skiflugschanze Oberstdorf 12 Euro, die Familienkarte liegt bei 24 Euro (Stand: Mai 2020). Es werden auch Führungen angeboten. Die Termine findet ihr auf der Website der Skiflugschanze Oberstdorf.
Falls ihr weitere Ausflugsziele bei Oberstdorf sucht, interessieren euch vielleicht meine Posts über eine Wanderung durch die Breitachklamm bis Riezlern im Herbst und über eine Winterwanderung durch die Breitachklamm bei Eis und Schnee mit Einkehr in der Alpe Dornach.
Beindruckende Bilder und toller Text. Ich war im Januar unten am Auslauf und hab mir felsenfest vorgenommen im Sommer dir hoch zu fahren. Wie immer kommt dann das eine oder andere dazwischen. Jetzt wird es eben Herbst. Hoffe ich😎😎
Gruss
herbb
Danke für Deinen positiven Kommentar (besonders zu den Fotos, denn ich habe ja gesehen, wie genial Deine eigenen Fotos sind) – und der Herbst ist wahrscheinlich sowieso die schönste Jahreszeit für einen Besuch auf der Heini-Klopfer-Schanze. Ich hoffe, Du bringst ihn zeitlich unter, es lohnt sich nämlich wirklich!