König Ludwig II. wusste wirklich, wo es schön ist – die herrliche Natur, die er so liebte, könnt ihr anlässlich dieser Wanderung bei Schwangau genießen. Und ja, die beiden Schlösser könnt ihr auch bewundern. Jedenfalls von außen. Wir haben die Rundtour am Parkplatz am Schwansee begonnen, ihr könnt aber auch am Parkplatz der Tegelbergbahn einsteigen. In jedem Fall kommt ihr in den Genuss des königlich-schönen Bergpanoramas, vor dem sich der Forggensee erstreckt.
Frostig und bezaubernd: Unsere Wanderung bei Schwangau
In den Wintermonaten ist es an der Nordseite der Berge schattig und kalt. Der Schwanseepark hatte sich in frostige Kristalle gehüllt, als wir aufbrachen. Erst um 10:30 Uhr blinzelte die Sonne über den Säuling.
Den Schwanseepark hatte König Maximilian II. (der Vater von Ludwig II.) als englischen Landschaftsgarten anlegen lassen, damit sich der Hofstaat darin ergehen könne. Etliche der Wege, die man damals anlegte, sind heute verschwunden, aber noch immer ist der Schwanseepark sehr reizvoll. Da die Flächen dort schon seit den 80er-Jahren nicht mehr gedüngt werden dürfen und selten gemäht werden, ist das Gebiet (wieder) Heimat etlicher selten gewordener Pflanzen. Mehr über den Schwanseepark findet ihr hier.
Nach wenigen Gehminuten lag der Schwansee vor uns, dessen Südufer die Sonne schon fröhlich beschien.
Wir umrundeten den Schwansee in westlicher Richtung und folgten dem Wanderweg am Südufer, der zwar im Schatten lag, aber sehr schöne Aussichten bot.
Schlossblick hat man von hier aus auch:
Am östlichsten Punkt des Schwansee-Rundwegs zweigt ein Weg ab, der hangaufwärts zum Alpsee führt.
Oben angekommen, gelangt man auf die Fürstenstraße, die nach Süden (rechts) in Richtung Österreich führt. Unser Weg führt aber nach links, Richtung Hohenschwangau. Bald schimmert der Alpsee durch die Bäume.
Der Alpsee ist ganz von Bergen umschlossen; bis hierhin war die Sonne bei unserer Wanderung noch nicht vorgedrungen. Es waren auch kaum Menschen unterwegs, nur eine Kutsche kam uns auf der Fürstenstraße entgegen. Darin saß aber kein Fürst, sondern ein paar Touristen, die hinauf zum Schloss Hohenschwangau wollten.
Es lohnt sich auf jeden Fall, noch ein bisschen am Alpsee zu verweilen. Er ist zu jeder Jahres- und Tageszeit einen genaueren Blick wert.
Im Ort selbst ist es freilich wenig idyllisch. Zu Ferien- und Feiertagszeiten ist dort unglaublich viel los. Wir haben deswegen zugesehen, dass wir möglichst schnell von dort wegkommen …
Von Hohenschwangau zum Forggensee
Im Ort folgen wir den Wegweisern zur Pöllatschlucht. Wer sie durchwandern möchte, muss sich an der ehemaligen Gipsmühle nach rechts wenden. Im Winter ist die Schlucht aber ohnehin geschlossen, ihr verpasst also nichts, wenn ihr weitergeht.
Der Weg folgt der Pöllat flussabwärts, in Richtung Tegelbergbahn.
Nachdem man die Tegelbergbahn-Talstation passiert hat (dort befindet sich übrigens auch eine Toilette), geht man weiter an der Pöllat entlang, die sich bald darauf in Richtung Westen wendet, zum Forggensee hin. Auf diesem letzten Abschnitt heißt sie übrigens nicht mehr Pöllat, sondern Mühlberger Ach. Diese fließt beim Weiler Brunnen in den See.
In Brunnen zweigt ein Weg nach links in Richtung Waltenhofen ab, dem wir nun folgen.
Am Ortsrand von Waltenhofen muss man einfach einen kleinen Abstecher zum See machen – der Blick auf Füssen und das Hohe Schloss sowie auf das Festspielhaus ist einfach umwerfend. Auch wenn der See im Winter wenig Wasser führt; vielleicht sogar gerade deswegen.
Da wir bis Waltenhofen bereits fast knapp drei Stunden gegangen waren, meldete sich nun der Hunger: Zeit für eine Einkehr! Wir entschieden uns für die Traditionsgaststätte Gasthof am See. Dort sitzt man gemütlich, isst gut-bürgerlich und genießt einen freundlichen Service, der ziemlich auf Zack ist.
Letzter Teil unserer Drei-Seen-Wanderung bei Schwangau: zurück zum Schwansee
Nach dem guten Essen samt Kaffee (okay, ein riesiges Stück Schokotorte war auch noch dabei) machten wir uns auf zum Forggensee-Uferweg. Die Sonne stand inzwischen schon ein Stück tiefer.
An seinem südlichen Ende ist der Forggensee um diese Jahreszeit kein See mehr, sondern eher eine Art Marschlandschaft. Sie hat ihren ganz eigenen Reiz.
Weiter geht es um eine letzte Biegung, …
mit einem letzten Blick über den See,
dann führt der Weg nach Schwangau hinauf, anschließend durch den Ort …
und dann über die Parkstraße. An der Straße entlang führt ein Gehweg bis zum Schwanseepark. Damit ihr unsere Route gut nachvollziehen und die GPX-Daten herunterladen könnt, habe ich sie für euch aufgezeichnet:
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Mehr InformationenFalls ihr nach weiteren Ausflugsideen in der Gegend um Schwangau sucht, habe ich noch ein paar Empfehlungen für euch:
Im Winter macht – sofern genügend Schnee liegt – ein Rodelausflug auf den Buchenberg richtig Spaß. Im Frühjahr, wenn der Wasserstand am niedrigsten ist, lohnt sich eine Entdeckungsreise auf dem Grund des Forggensees. Beinahe ganzjährig ist eine Radtour rund um den Forggensee möglich; da die Runde im Sommer sehr stark frequentiert ist, empfehle ich aber eher das Frühjahr oder den Spätherbst dafür. Für Familien und Naturfreunde ist das Walderlebniszentrum Ziegelwies bei Füssen ein besonders schönes Ziel. Oder wandert ihr einfach gerne am Wasser? Dann empfehle ich euch meinen Sammelpost zu Lieblingstouren an Seen im Allgäu.