Die Burgruine Sulzberg (47°39’15.4″N 10°20’39.5″E) ist eine von vielen Ruinen im Allgäu – aber eine, die heute zumindest im Sommer regelmäßig belebt ist. Dafür sorgen die Burgfreunde Sulzberg, ein Verein, in dem Bürger der Marktgemeinde sich organisiert haben, um die Ruine zu erhalten. Immer vom 1. Mai bis zum 30. Oktober öffnen sie an Sonn- und Feiertagen von 13:30 bis 16:30 Uhr das Burginnere für Besucher und bewirten diese mit Kaffee und Kuchen. Zusätzlich gibt es Veranstaltungen wie die „Burgbelebung“ und Konzerte sowie eigene Besuchsprogramme für Schulklassen.
Ein Sonntagsbesuch auf der Burgruine Sulzberg
Wir haben neben dem Rathaus in Sulzberg geparkt.
Von hier aus folgt man dem Burgweg hügelaufwärts und dann der Beschilderung zur Burgruine. Der Weg führt zunächst durch ein Wohngebiet, schließlich aber über freies Feld.
Nach etwa 20 Minuten Gehzeit ist der Eingang zur Burgruine Sulzberg erreicht. Rechts liegt die ehemalige Vorburg, die von großen Bäumen erobert wurde, links beeindruckt der immer noch mächtige Bergfried.
Um in die eigentliche Burg zu gelangen, gilt es noch, diese Holztreppe emporzusteigen, …
dann liegt das Tor zur eigentlichen Burg schon vor dem neugierigen Besucher.
Im Burghof lädt ein kleines Café, das die Burgfreunde betreiben, zur Rast ein.
Aber zuerst muss natürlich die Ruine näher erkundet werden. Vom einst prächtigen Palas ist nur der Giebel an der Westseite erhalten, dahinter liegen noch einige Mauerreste.
Im Bergfried haben die Burgfreunde ein kleines Burgenmuseum und einen Rittersaal eingerichtet. Der Eintritt kostet bescheidene 2 Euro für Erwachsene bzw. 1 Euro für Teenager ab 14 Jahren.
Drinnen bekommt man einen guten Einblick in die Geschichte der Burg und eine Vorstellung vom Leben darin.
Ein ganz kleiner Blick in die Geschichte der Burgruine Sulzberg
Die Burg Sulzberg stammt aus dem 12. Jahrhundert und ging im 14. Jahrhundert von den Herren von Sulzberg an das Geschlecht der Schellenberger über, die im Dienst des Erzherzogs von Österreich standen. Marquard von Schellenberg baute die Burg luxuriös aus, wovon auch die Reste dieses kunstvollen (und teuren) Kachelofens zeugen. Marquards Witwe musste die Anlage wegen der angehäuften Schulden verkaufen.
Die prächtige Burg ging in den Besitz des Kemptener Fürststifts über, das aber ab Mitte des 17. Jahrhunderts keine Verwendung mehr für sie hatte und sie verfallen ließ. Im Zuge der Säkularisation wurde die Burgruine Sulzberg an einen Bauern verkauft. Sie ist heute noch in Privatbesitz.
Die Burgfreunde sind offenbar ein geselliges Völkchen; außerdem kann man den Rittersaal auch für Feste und Veranstaltungen mieten.
Sehenswert: der Blick von der Aussichtsplattform auf der Burgruine Sulzberg
Wer die Treppen im Bergfried über alle vier Etagen bis nach oben steigt, wird mit einer tollen Aussicht belohnt. Nach Norden geht der Blick über die Marktgemeinde Sulzberg bis nach Kempten.
Im Süden erstreckt sich das Alpenpanorama; links im Bild ist der Grünten zu sehen.
Nach der kleinen Burgerkundung haben wir uns mit Kaffee und Rhabarberkuchen gestärkt und uns auf den Weg zurück zum Rathaus gemacht. Wer mag, kann anschließend weiter zum Baden an den Sulzberger See fahren (bei den Einheimischen heißt er übrigens Öschlesee).
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Rundwanderung zu den Burgruinen Eisenberg und Hohenfreyberg