Das Allgäuer Bergbauernmuseum in Diepolz bei Immenstadt ist ein Freilichtmuseum mit einer sehr familiengerechten Mischung aus Indoor-Ausstellungen, alten Bauernhäusern, Tieren, Spielplätzen draußen und drinnen und einer schönen Einkehrmöglichkeit in Form der Höfle Alpe. Zu den Highlights für Kinder gehören der begehbare Kuhmagen, der Spielheustock und der Traktorenparcours, den ihr im Titelfoto schon gesehen habt. Für Erwachsene ist bereits das schöne Gelände am Südhang des Hauchenbergs mit seiner fantastischen Aussicht ein Genuss.
Aber alles der Reihe nach: Parken könnt ihr auf einem kleinen Parkplatz in Diepolz selbst oder auf dem großen Parkplatz ein Stück unterhalb des Dorfes. Von dort sind es nur ein paar Minuten Gehzeit bis zum Museumseingang.
Im Museum erwartet euch gleich mal ein Shop, in dem es nette Mitbringsel zu kaufen gibt.
Dann geht es in den ersten Stock (Hanglage!), wo ihr erst eine Ausstellung zur Allgäuer Berglandwirtschaft durchschreitet und dann hinaus ins Freigelände tretet.
Contents
Rundgang durchs Allgäuer Bergbauernmuseum
Wenn es euch wie den meisten Familien geht, müsst ihr gleich nach rechts abbiegen, denn da liegt ein großer Abenteuerspielplatz, der ordentlich bespielt werden will.
Falls ihr es anschließend ein Stückchen den Weg hinauf schafft, könnt ihr links einen schönen Bauerngarten bewundern. Der Hof dazu gehört übrigens nicht zum Museumsgelände.
Auf der Höhe des Bauerngartens zweigt ein Weg nach rechts ab, der am Hühnerstall und einem Schafgehege vorbei zum Wiedemann-Hof führt. Der ist geographisch und vom Erlebnischarakter her das Herzstück im Allgäuer Bergbauernmuseum.
Wer das Federvieh eine Weile beobachtet, versteht, woher die Bezeichnung „Gockeln“ für männliches Imponiergehabe stammt. 🙂
Gleich daneben sonnen sich die Schafe mit ihren Lämmchen. Auch hier müssen Kinder meist etwas länger zuschauen, was die Schäfchen so treiben. Sie sind aber auch sehr niedlich.
Nach dem Schafstall geht es in den Hof hinein.
Spaziergang durch einen Kuhmagen
Hier wartet Kuhnigunde auf neugierige Besucher. Freundlicherweise hat sie sogar ihre Zunge als roten Teppich für euch ausgerollt. Hier sher ihr übrigens Thilo Kreier, der Betriebsleiter im Allgäuer Bergbauernmuseum ist.
In der Speiseröhre gibt es schon allerhand Interessantes zur Spuckebildung einer Kuh zu erfahren,
bevor man im Pansen landet, dem ersten der vier Mägen.
Ich verrate hier natürlich nicht alles, was ihr im begehbaren Kuhmagen sehen und lernen könnt. Nur so viel: Nach dem Pansen kommen noch der Netz-, der Blätter- und der Labmagen, bevor das Gras ordentlich verdaut ist. Zum Schluss geht es ab durch den Darm.
Und dann flatscht es richtig, wie im richtigen Leben … das ist wirklich ein sehr anschauliches Museum!
Im Wiedemann-Hof liegt auch der Hüpf-Heustock, den man nur selten leer erwischt, weil hier eigentlich immer begeisterte Kinder herumhüpfen.
Danach kommt noch ein Kinderkino, in dem der Film „Willi will´s wissen- was geht auf der Alpe ab?“ gezeigt wird.
Weiter durchs Freigelände zur Panoramatenne
Wieder zurück auf dem Hauptweg kommt ihr an einem Bienenhaus vorbei, nach dem es links zur Panoramatenne geht. Unten drin ist ein Kuhstall, der nicht zum Museum gehört. Oben gibt es einen Raum für private Veranstaltungen.
Vor allem aber liegt gleich hinter dem grünen Traktor (ihr wisst ja, welche die mit den roten Felgen sind, gell?) der Traktorenparcours.
Darin haben kleine Traktorfahrer so viel Auswahl, dass es schon fast schwierig wird, sich zu entscheiden. Und dann brauchen Eltern erst einmal ganz viel Geduld …
Rundgang durch den Sattler-Hof
Die nächste Station auf dem Weg hangaufwärts ist der denkmalgeschützte Sattler-Hof. Er ist rund 300 Jahre alt und stand ursprünglich in der Nähe von Oberstdorf, also ebenfalls im Oberallgäu.
Da die originale Möblierung nicht erhalten war, ist er im Stil der 20er-Jahre des letzten Jahrhunderts eingerichtet. Ihr könnt hier also eine kleine Zeitreise machen und sehen, wie die Bergbauern früher wohnten und arbeiteten.
In der Wohnstube gibt es manchmal Vorführungen von altem Handwerk. Zum Hof gehört auch eine Tenne …
und darin befindet sich ein Lokus, wie ihn heutige Kinder kaum noch kennen.
Es geht noch ein Stückchen die Hangkante hinauf, bis ihr den Waldspielplatz im Bergbauernmuseum erreicht.
Hier findet ihr allerlei Geräte zum Klettern und Balancieren.
Ein kurzer Stichweg führt noch hinauf zur Rosshütte, einer früheren Holzfällerunterkunft.
Auch die Holzfäller führten offensichtlich ein eher spartanisches Leben.
Wenn ihr den Stichweg wieder hinuntergeht und euch an der Abzweigung am Spielwäldle nach links wendet, gelangt ihr auf den Weg zur Höfle-Alpe. Dort stehen diese Bergpanoramatafeln, auf denen ihr die vor euch liegenden Gipfel identifizieren könnt.
Schöne Einkehrmöglichkeit auch für Nicht-Museumsbesucher: die Höfle Alpe Diepolz
Die Höfle-Alpe liegt auf 1.100 Metern Höhe und bietet neben einer tollen Aussicht gute Brotzeiten und Kuchen sowie einen kleinen Spielplatz, damit den Kindern bei der Einkehr nicht langweilig wird. Sie ist auch für Nicht-Museumsbesucher vom Weg seitlich des Museumsgeländes zugänglich, man braucht also für die Einkehr auf der Alpe allein keinen Eintritt zu zahlen.
In der Alpe könnt ihr noch eine Ausstellung zur Alpwirtschaft ansehen, darunter eine alte Sennküche.
Mein Fazit zum Allgäuer Bergbauernmuseum in Diepolz
Das Bergbauernmuseum ist für mich das schönste Museum im Oberallgäu. Es ist vom Beginn der bayerischen Osterferien bis zum Ende der bayerischen Herbstferien (also bis Ende der ersten Novemberwoche) geöffnet. Zu erreichen ist Diepolz am besten über Immenstadt (vor dem Alpsee nach rechts auf die St2006 einbiegen) oder über Missen.
Hier könnt ihr als Familie mit Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter für einen vergleichsweise geringen Eintritt (2024 kostet die Familienkarte 16 Euro) einen halben Tag sehr kurzweilig verbringen. Dank der diversen Indoor-Angebote ist das Freilichtmuseum auch ein gutes Regenwetter-Ausflugsziel mit Kindern im Allgäu.
Da es jährlich wechselnde Sonderausstellungen und eine Reihe von Veranstaltungen wie Handwerksvorführungen und Mitmachangebote gibt. wird das Museum auch beim zweiten und dritten Besuch nicht langweilig. Öffnungszeiten, Eintrittspreise und Termine findet ihr auf der Website vom Allgäuer Bergbauernmuseum Immenstadt-Diepolz.
Noch zwei Tipps:
- Falls eure Kinder anschließend noch unternehmungslustig sind, könnt ihr östlich des Museumsgeländes (Startpunkt am Ausgang an der Höfle-Alpe oder am südlichen Parkplatz) noch den rund 5 Kilometer langen Kuhnigundenweg entlagwandern. Der Rundweg wird durch ein paar nette Erlebnisstationen aufgelockert und führt durch landschaftlich reizvolles Gelände.
- Der Museumsbesuch lässt sich prima mit einem Einkauf in der Bergkäserei Diepolz verbinden. Der Käse ist ausgezeichnet; eine Gaststube und einen Biergarten gibt es dort auch.
Sucht ihr weitere Familienausflugsziele in der Region um Immenstadt? Dann empfehle ich euch meinen Blogpost über den Alpsee-Coaster. Eine schöne Wanderung in der Nähe, die etwas größeren Kindern Spaß macht, führt über die Thaler Höhe und die Pfarralpe zum Alpseeblick.
Oder habt ihr Lust auf ein weiteres Freilichtmuseum im Allgäu? Dann seht euch doch mal meinen Post über das Schwäbsiche Freilichtmuseum Illerbeuren an: Dort ist für Familien, Geschichts- und Kulturinteressierte ebenfalls viel geboten.
[…] Allgäuer Bergbauernmuseum – kurzweiliger Halbtagesausflug für Familien von tief-im-allgäu […]